Es wurde deutlich, dass kein Weg daran vorbeiführt, die Gasversorgung in Zukunft grüner zu gestalten. Das vollständige Potential von Bioenergie wird hierbei gebraucht, um die Dekarbonisierungsziele bis 2030 zu erreichen. Die Rolle von Biomethan ist jedoch sektorübergreifend noch nicht definiert, d.h. wie viel Bioenergie, in welcher Form in den verschiedenen Sektoren Verkehr, Industrie, Gebäude und Strom genutzt werden soll und unter welchen Rahmenbedingungen sie hergestellt werden sollte. Der Zertifikatshandel, die CO2-Bepreisung, die Herabsetzung des Primärenergiefaktors sowie die schnelle Umsetzung der RED II sind für die erfolgreiche Einführung von mehr Bioenergie in den Sektoren von hoher Bedeutung.
In Bezug auf Erneuerbare Kraftstoffe wurde von den Referenten mehr Planungssicherheit und eine Festsetzung von Rahmenbedingungen gefordert. Obwohl THG-Emissionen im Verkehr in den letzten Jahren nicht reduziert werden konnten, ist das Potential sehr hoch und auch die benötigte Technik für Fahrzeuge ist bereits vorhanden. Die Quote für fortschrittliche Kraftstoffe von 0,05% ab 2020 wirkt jedoch wenig ambitioniert, um das Potential der THG-Einsparungen durch Biomethan auszuschöpfen.
Zukünftig muss auch die Industrie aufgrund der Vorhaben im ETS Handel stärker dekarbonisiert werden, wobei auf die gesamte Familie der grünen Gase zurückgegriffen werden muss. Hierfür wird eine zuverlässige Versorgung, wenig administrative Hürden und Stabilität des gesetzlichen Rahmens gefordert. Auch hier kann die CO2-Bepreisung dazu beitragen, grüne Gase ggü. Erdgas konkurrenzfähig zu machen. Die Zukunft von Biomethan-KWK-Anlagen bleibt jedoch ungewiss, da mit Auslaufen der EEG Vergütung für viele Anlagen die wirtschaftliche Perspektive verloren geht.